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Spatial Turn: Körperlichkeit und reale Aktion im Raum formt Zusammenhänge , die soziale, ökonomische und kulturelle Praxis erst zugänglich macht - try out @ kunstareal münchen



Die Tiefen des Raums

Die Diskussion um einen Spatial Turn währt nun schon eine Weile. Sie könnte auch von Städtebauern und Architekten fruchtbar genutzt werden, vorausgesetzt, dass sie mit den verschiedenen Raumbegriffen umgehen können. Die Redaktion von german-architects.com stellt sie vor und zur Diskussion. 
Wem ist es nicht schon einmal begegnet, das so oft   belächelte Zitat Heinrich Heines von 1843: "Durch die Eisenbahnen wird der Raum getötet, und es bleibt uns nur noch die Zeit übrig." Doch soviel anders waren die Reaktionen angesichts neuer Medien nicht, als diese in den 1980er Jahren begannen, ihren Siegeszug anzutreten. Wieder war vom Verlust oder der Vernichtung des Raums gesprochen worden. 
In jüngster Zeit wird nun von einer Raumwende oder einem Spatial Turn gesprochen. Es waren erster Linie die Sozialwissenschaften, die Geografie und die Kulturwissenschaften, die diese Wende zunächst diskutierten und nun den Raum gleichwertig zur Zeit als Bezugsgröße ihrer Untersuchungen verstanden wissen wollen. 
Wie selbstreferentiell diese Diskussion auch immer entstanden sein mag: Architektur und Städtebau könnten von ihr profitieren. Voraussetzung dafür ist allerdings, nun nicht zu tradierten Vorstellungen zurückzukehren, oder das "Materielle zu fetischisieren (...), denn mittelfristig würde dies das Ende der Kritikfähigkeit bedeuten, wenn dem Faktischen als solchem schon Geltung zuerkannt wird." (Stephan Günzel). 
Der Akt der Aneignung, der Nutzung, der Verwandlung würde ausgespart. Und genau darin liegt das Wesen des Spatial Turn, wie er in den genannten Wissenschaften diskutiert wird, dass Körperlichkeit und reale Aktion im Raum Zusammenhänge formen, die ihn der sozialen, ökonomischen und kulturellen Praxis erst zugänglich machen. ...

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