Playing Arts meint die lustvolle Verbindung von Kunst und Leben im schöpferischen Tun und Sein. Dies geschieht in einem offenen Prozess.
Diese künstlerischen Prozesse geben den einzelnen Protagonisten die Möglichkeit, sich und das Neue, Fremde besser wahrzunehmen. „Jeder Mensch ein Künstler“ bedeutet nichts anderes. Jeder ist aufgefordert, seinen schöpferischen Impulsen nachzugehen und diese auch in die Gruppe einzubringen. Das langsame Hinführen an künstlerische und ästhetisch-gestalterische Strategien bei der Werk- und Kunstarealentdeckung ist Aufgabe der Kunstpädagogen. Die eigene künstlerische und kunsthistorische Erfahrung des Pädagogen ist die Basis für die Arbeit mit den Kindern.
Vier Dinge gelten als Fundament für Playing Arts Prozesse: Freiwilligkeit - nur das, was mich beflügelt motiviert mich. Zweckfreiheit - nur dann kann sich die Kunst entfalten. Offenes Ende – ein Abenteuer beginnt, alles Andere ist alles Andere. Autonomie – versinken in den schöpferischen Prozess.
Wie kann das in der Museumspädagogik umgesetzt werden? Am Anfang steht die Frage nach der eigenen Spur, im Dialog mit den Schülern entsteht ästhetisches Handeln, Ideen werden umgesetzt. Mit dem, was man selber kann und kennt beginnt der schöpferische Prozess. Im Kunstareal sind alle beteiligt, treten in wechselseitige Beziehungen, tauschen Kompetenzen aus, reagieren mit Material und Handlungen aufeinander. Es entsteht performatives Handeln. Kurzum: 1+1 ist mehr als 2.
Das gemeinsame, altersübergreifende, inklusive Handeln wird zu einem komplexen Feld gemeinsamen schöpferischen Tuns. Aktion, Reaktion, teilnehmende Beobachtung, Wiederholung. Der Pädagoge begleitet, interveniert, beobachtet, reagiert, agiert und ist schöpferisch tätig. Aus dem Playing Arts Prozess entstehen Gespräche sowie weiterführende Ideen und Impulse. Die Kunstwerke stehen im Raum und sind Teil des ästhetischen Tuns. Die reflexive Aneignung ist Teil des ganzen Spiels.