Verärgerte Anwohner sprechen von einer Abholzaktion: Rund um die Alte Pinakothek ist die Ligusterhecke gerodet worden. Die 'Entgrünungsaktion' hat das Staatliche Bauamt München 1 vornehmen lassen. Die Idee dazu stammt aus dem Workshop zur Entwicklung des Kunstareals, erklärt die für die Museen zuständige Baudirektorin Dorothea Lenz. In dem Workshop sei die mangelhafte Durchlässigkeit und Sichtbeziehung zwischen Alter und Neuer Pinakothek beklagt worden. Zwischen allen städtischen und staatlichen Beteiligten habe Einigkeit bestanden, die Hecken und das Unterholz auszulichten, um die Bezüge zwischen beiden Pinakotheken 'freizumachen'. Die Rodung von Hecken sei außerdem genehmigungsfrei. 'Mit dem Ergebnis sind die meisten Leute einverstanden', meinte Lenz. Allerdings gibt es auch Kritik von Anwohnern, für die das Areal als 'Naherholungsgebiet' dient. Für problematisch halten vor allem Eltern die Abholzaktion in Sorge um ihre spielenden Kinder. Denn die Hecke habe auch als 'Auffangnetz' für Bälle gedient, die nun ungehindert auf die Straße rollen könnten^.
aus: DETAIL.DE von Von Frank Kaltenbach , 01.03.2013 Im Wettstreit um die Aufmerksamkeit im internationalen Kunstbetrieb lassen sich die Akteure so einiges einfallen. Spektakuläre Architektur, neue Typologien, transdisziplinäre Ausstellungskonzepte. Basel hat vor Jahren den Typus des »Schaulagers« erfunden, im Kunstareal München eröffnet am 13. April 2013 der temporäre Bau der »Schaustelle« von Jürgen Mayer H. Den Anlass bot in München allerdings nicht eine jahrelange Planung, sondern ein tiefer Riss zwischen Mauerwerk und Betonwand der Rotunde der Pinakothek der Moderne. Dass Museen wegen Sanierungsarbeiten schließen müssen ist nichts außergewöhliches. Dass ein Haus wegen eines Bauschadens bereits 10 Jahre nach Fertigstellung den gesamten Betrieb für Monate unterbrechen muss kommt schon seltener vor. Besonders präkär wird die Situation, wenn nicht nur ein Museum in dem Gebäude untergebracht sind, sondern vier unterschiedliche...